Google For Jobs – Alles, was Sie darüber wissen müssen
Google for Jobs – schon gehört oder vielleicht auch gesehen? Was dieses Google for Jobs ist und was es kann, erkläre ich Ihnen in diesem Artikel. Warum? Weil das Medium, das Ihre Zielgruppe mit 84 % am häufigsten zur Berufsorientierung nutzt, Google ist. Und Google for Jobs ist der neuste Schrei, den Google eingeführt hat.
Sicher haben Sie schon mal bei Google nach einem Hotel gesucht? Einem Flug? Oder nach dem Wetter? Dann ist Ihnen der Umgang mit Enriched Search Results bekannt. – Moment, was? Als Enriched Search Results werden die Ergebnisse bezeichnet, die zwischen den bezahlten Anzeigen und den organischen (unbezahlten) Suchergebnissen in einem Kasten auftauchen.
Was kann Google for Jobs?
Und vor allem, wie können Sie es für Ihre Azubi-Suche nutzen? Google for Jobs ist die hauseigene Stellenbörse von Google. Sie wird automatisch angezeigt, wenn ein Bewerber zum Beispiel Kombinationen wie „Ausbildung“, „Köln“ und „Mechatroniker“ eingibt. Prominenter als diese „Enriched Search Results“, sind nur bezahlte Anzeigen (Google Adwords). In der Desktopversion füllt Google for Jobs etwa ¾ des Bildschirms aus, in der mobilen Version sogar den ganzen Bildschirm und ist so für den Nutzer kaum zu übersehen.
Probieren Sie es doch einfach mal aus. Sie sehen, Google for Jobs hat viele Informationen: Stellentitel, Stellenbeschreibung, Unternehmen, Standort, Gehalt, Bewerbungsmöglichkeiten sowie Arbeitgeberbewertungen. Die Liste der Ergebnisse können Sie durch diverse Filter verfeinern. Neben der Möglichkeit den Radius, in dem sich die Stellenangebote befinden, einzuschränken, können Sie auch nach bestimmten Arbeitgebern oder dem Veröffentlichungsdatum der Anzeige filtern.
Woher weiß Google das alles und was müssen Sie tun, damit Google auch Ihre Ausbildungsangebote dort auflistet?
Damit Ihre Stellenanzeigen von Google gefunden werden, müssen Sie diese auf Ihrer Karriereseite in Form von strukturierten Daten (hier empfiehlt es sich, einfach mal Ihre IT zu fragen) zur Verfügung stellen. Findet Google die gewünschten Informationen in der passenden Form, eröffnet Ihnen das die Chance ganz ohne externe Kosten eine hohe Reichweite zu erzielen. Im besten Fall landen Sie in den Ergebnissen der Job-Box ganz oben.
Um das zu erreichen, müssen Sie Google, wie bei der organischen Suche auch, von Ihrem Angebot überzeugen. Das heißt: guter Inhalt, informative Texte und möglichst viele Informationen zum Ausbildungsangebot! So bevorzugt Google Stellenanzeigen mit Nennung der Ausbildungsvergütung. Auch wenn die Angabe der Ausbildungsvergütung bisher nicht üblich war, wird Google es Ihnen danken. Hier sei nebenbei gesagt, auch die Bewerber selbst werden es Ihnen danken.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Google weniger Informationen „bestraft“ mit geringerer Sichtbarkeit, also einem deutlich tieferen Platz in den Ergebnissen. Gerade in Ballungsgebieten und in Kombination mit weit verbreiteten Berufen dürfte das ein sehr ausschlaggebendes Argument sein.
Was kann Google, was andere nicht können?
Abgesehen von der Fülle der Informationen und der Vorzugsstellung in den Google Ergebnissen trumpft Google mit einer KI (künstlichen Intelligenz) auf, die den Suchalgorithmus unterstützt. Das heißt Google lernt mit jeder Sucheingabe, jedem Klick und jeder abgegebenen Bewerbung dazu und kann so für die nächsten Nutzer noch bessere Ergebnisse ausgeben. Was Google for Jobs noch von anderen Stellenbörsen unterscheidet ist die Tatsache, dass es hier keinen „Jetzt Bewerben“-Button gibt. Die Bewerbung selbst kann der Bewerber nicht über Google abwickeln, sondern einfach über sein präferiertes Bewerbungsportal. Dazu zeigt Google einen Link zu jeder Plattform an, auf der der Ausbildungsplatz gefunden wurde.
Google for Jobs im Praxistest
Seit dem 21. Mai 2019 ist das Tool in Deutschland ausgerollt und für alle Nutzer verfügbar. Im Blogbeitrag „Marktführer über Nacht“ legen die Experten von Sistrix dar, dass die Job-Box seit ihrer Einführung bei 92,9 % der Suchanfragen zum Thema Jobsuche auf Platz 1 der organischen Treffer lag.
Dennoch gibt es auch ein paar Negativpunkte, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Im Gegensatz zur Sichtbarkeit hängen die Ergebnisse qualitativ noch ein bisschen hinterher. Oft sehen die Ergebnisse noch sehr willkürlich und unstrukturiert aus. Auch die Darstellung der gebotenen Inhalte ist relativ trocken. Das einzige Bild, das eingefügt werden kann, ist das Firmenlogo – und auch da sucht sich Google manchmal alte oder nicht passende Firmenlogos aus. Zuletzt bleibt die Sorge, dass Google seine Marktmacht nutzen wird, um aus dem derzeit kostenlosen Tool eine kommerzielle Version zu schaffen – wie es bei anderen Angeboten schon passiert ist. Dagegen klagen einige Stellenbörsen gerade in Brüssel.
Mein Fazit ist:
Google for Jobs ist groß und vor allem sichtbar. Derzeit lautet die Devise noch Quantität über Qualität und Google selbst nimmt es nicht ganz so genau mit den eigenen Richtlinien. Die hohe Reichweite bietet für Unternehmen jeglicher Größe eine gute Chance Bewerber zu erreichen und es wäre nahezu fahrlässig sich diese entgehen zu lassen. Wer bei Google for Jobs mitspielen will, muss in den meisten Fällen seine Stellenanzeigen inhaltlich überarbeiten und um wichtige Informationen erweitern. Ein Aufwand, der sich auf jeden Fall lohnt, selbst wenn Sie bei Google for Jobs noch nicht mitspielen wollen.
Sie haben noch Fragen? Sprechen Sie mich gerne an.
Ihr Christan Melzer
Links:
Strukturierte Daten:
Google Infos:
- Google for Jobs Seite: https://jobs.google.com/about/intl/de_ALL/