Interview mit Friedhelm Rennhak
Zum kommenden Christiani Ausbildertag am 28. und 29. September 2017 stand Friedhelm Rennhak (Geschäftsleitung Christiani) der u-form Testsysteme Geschäftsführerin Felicia Ullrich Rede und Antwort:
u-form: Herr Rennhak, wir richten gemeinsam eine Veranstaltung zum Thema Digitalisierung in der Ausbildung bei der IHK Düsseldorf aus. Ist das ein Thema, das auch für den Christiani Ausbildertag eine hohe Relevanz hat?
Friedhelm Rennhak: Der Christiani Ausbildertag ist in den letzten siebzehn Jahren für Ausbilder und Ausbilderinnen, Lehrer und Lehrerinnen zu einer der wichtigsten Plattformen für einen intensiven Austausch geworden.
Die Digitalisierung ist für die berufliche Qualifizierung schon seit einigen Jahren Dauerschwerpunkt. Wir fokussieren auf dem Ausbildertag mal die Jugendlichen, mal betriebliche Bestpractice oder auch technologische Entwicklungen.
In diesem Jahr haben wir einen besonderen Blick auf unsere beruflichen Schulen – Sie wissen ja, wie wichtig es uns ist, die Schulen auch bei dem Thema Digitalisierung nicht abzuhängen.
u-form: Aus unserer Studie wissen wir, dass über 60 Prozent der Ausbilder glauben, das Thema Digitalisierung beträfe ihr Unternehmen nicht. Wie können Sie sich diese Diskrepanz erklären?
Friedhelm Rennhak: 60 Prozent werden es wohl jetzt schon nicht mehr sein – jeder Tag zeigt ja eine Entwicklung in die richtige Richtung.
Aber dennoch: ich würde mir wünschen, dass es überhaupt keine Ausbilder und Ausbilderinnen gibt, die meinen, die digitale Entwicklung würde sie nichts angehen.
Hervorragende Ausbildung – erst recht in den Unternehmen – war immer die Vorbereitung auf die Arbeitswelt von morgen und die Stärke der dualen Berufsbildung ist die generelle Beruflichkeit.
Bei Beibehaltung dieser grundsätzlichen Ziele kann niemand ernsthaft an dauerhafte Vermeidung von Digitalisierung im beruflichen Umfeld glauben.
Es ist und bleibt aber ein Unterschied, ob ich auf Digitalisierung vorbereite und hinqualifiziere oder ob ich auch digital ausbilde.
Gute Ausbilder und Ausbilderinnen kannten immer schon jede Technik und jeden “Kniff” Azubis auf bestmögliche Art etwas beizubringen und sie haben sich dann für die für sie beste Technik entschieden.
Und so wird’s auch mit der Digitalisierung in der beruflichen Bildung gehen. Ausbilder und Ausbilderinnen werden entscheiden, was sie wie wann in welchem Umfang anwenden.
Azubis respektieren meiner Erfahrung nach jede Entscheidung – vorausgesetzt, sie erkennen, dass ihr Ausbilder weiß, wovon er spricht
u-form: Was sollten Unternehmen aus Ihrer Sicht tun, um in Bezug auf die Digitalisierung gut gerüstet in die Zukunft gehen zu können?
Friedhelm Rennhak: Ganz klar: auf ihre Ausbilder und Ausbilderinnen setzen! Insbesondere diese hinreichend qualifizieren – z. B. in Medienpädagogik – um entscheiden zu können, wie moderne Ausbildung im eigenen Unternehmen, im eigenen Beruf optimal gestaltet werden kann.
u-form: Noch eine letzte Frage. Für diejenigen, die jetzt „Blut geleckt“ haben, sind noch Plätze bei Ihrem Ausbildertag frei und wo können sich Interessierte anmelden?
Friedhelm Rennhak: Einfach auf die Seite www.christiani-ausbildertag.de gehen. Noch müssten Plätze frei sein…
u-form: Ich danke Ihnen für das Gespräch und freue mich sehr, Gast bei Ihrem diesjährigen Ausbildertag zu sein.