Azubi-Recruiting Trends 2016 – 5 wichtige Ergebnisse
Ziel unserer Studie „Azubi-Recruiting Trends“ ist es, auf Basis der doppelperspektivischen Befragungen von Ausbildungsverantwortlichen und Azubis bzw. Bewerbern Sie dabei zu unterstützen Ihre Zielgruppe besser zu verstehen und Ihr Ausbildungsangebot und –marketing zu optimieren. Fünf spannende Erkenntnisse der aktuellen Studie haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
1. Der aktuellen Bewerbergeneration ist Freizeit sehr wichtig
Über 60 % der Befragten haben angegeben, dass ihnen die “Ausgewogenheit zwischen Beruf und Freizeit“ im Rahmen der beruflichen Karriere besonders wichtig ist. Das ist nach dem Bedürfnis “eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben”, die zweithäufigst gewählte Antwort. Das erklärt auch, warum bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs „Die Nähe zum Wohnort“ mit 40,4 % die am häufigsten gewählte Antwort ist. Denn weite Wege zur Arbeit bedeuten automatisch weniger Freizeit.
2. Digitale Transformation ist in den Köpfen noch nicht ganz angekommen
Hier haben uns beide Zielgruppen mit ihren Antworten überrascht. Über 65 % der befragten Ausbildungsverantwortlichen gaben an, dass das Thema „Digitale Transformation“ bzw. „Industrie 4.0“ keine Rolle in ihrem Ausbildungsbetrieb spielt. Selbst in der verarbeitenden Industrie geben immer noch über 57 % an, dass das Thema keine Rolle für das Unternehmen spielt. Auch die Bewerber und Auszubildenden haben unerwartet zu diesem Thema Stellung bezogen. Ein wesentlicher Faktor der “smarten” Technologie (wie Smartphones, Tablets etc.) ist die Kommunikation von Geräten mit anderen Geräten – also von Maschinen mit Maschinen. Über 67 % der befragten Bewerber und Azubis haben jedoch angegeben, dass es ihnen eher Angst macht, wenn in Zukunft “Maschinen mit Maschinen kommunizieren”.
3. Spaß ist wichtiger als Geld
Hier haben die befragten Berufsanfänger eine klare Sprache gesprochen. Bei der Frage nach den drei wichtigsten Faktoren im Rahmen einer beruflichen Karriere wurde “immer mehr zu verdienen” mit 41,5 % erst auf Platz 4 gewählt. Die drei wichtigsten Faktoren waren: “eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben” (64,9 %) die bereits angesprochene “Ausgewogenheit zwischen Beruf und Freizeit” (60,2 %) und die Möglichkeit “immer mehr zu lernen” (52,9 %). Bei der Wahl des Ausbildungsberufs lagen “gute Verdienstmöglichkeiten” sogar erst auf Platz 5.
4. Die Zielgruppe will Persönlichkeitstests
Über 88 % der befragten Bewerber und Auszubildenden finden das Testen von Persönlichkeitsfaktoren wichtig oder sehr wichtig. Aus den Freitextfeldern geht auch der Grund hierfür hervor: Das Bedürfnis, nicht nur als Note, sondern als ganzer Mensch wahrgenommen zu werden. “Ich würde mir wünschen, dass die größeren Ausbildungsbetriebe mehr Wert auf Persönlichkeit legen und oder mehr Personen zum Einstellungstest einladen würden, da Schulnoten oft subjektiv sind.” ist nur einer von vielen ähnlichen Kommentaren. Dass das Thema „Aussagekraft von Schulnoten” auch den Nerv der Zielgruppe getroffen hat, zeigen viele Kommentare, die dieses Auswahlkriterium als wenig aufschlussreich erachten: „Ich rate Unternehmen dringend, nicht auf Noten zu achten. Sie sind eine reine Sympathiebewertung und haben keinerlei Aussagekraft über den Fleiß oder die Intelligenz des Schülers, vor allem in ländlichen Gebieten (…).“
5. Azubis sind von der Ausbildung überzeugt
Der Trend zur Höherqualifizierung lässt vermuten, dass die Ausbildung von den Schulabgängern als deutlich unattraktiver wahrgenommen wird als das Studium. Die Studie zeigt aber, dass ein großer Teil derer, die sich für eine Ausbildung entschieden haben, auch hinter ihrer Entscheidung stehen und dafür klare, pragmatische Gründe haben. Über 87 % der Bewerber und Azubis stimmten der Aussage zu: “Eine Ausbildung ist etwas Solides und studieren kann ich immer noch”. 70 % widersprechen der Aussage, dass man mit einer Ausbildung “meist nicht in Führungspositionen” kommt. Diese von der Zielgruppe dargestellte positive Seite der Ausbildung gilt es verstärkt nach außen zu tragen – an die, die sich erst für ein Studium entscheiden, obwohl dieses vielleicht ihren Fähigkeiten viel weniger entspricht als eine Ausbildung.