Empfehlenswerte Ratschläge zur Verbesserung Ihrer Ausbildungsmaßnahmen
Mit Herrn Dr. Loert de Riese-Meyer sind wir vor 15 Jahren einen damals noch ungewöhnlichen Weg gegangen: Als Ausbildungsleiter der Henkel AG & Co. KGaA war er einer der Ersten, der auf die Durchführung von Online-Tests von zu Hause aus gesetzt hat. Innovativ mit einem großen Herz für die Ausbildung und seine Azubis, so habe ich ihn immer erlebt. Heute berät er Unternehmen rund um Themen der dualen Ausbildung. Also der perfekte Gesprächspartner, wenn es darum geht, herauszufinden, wie Sie die Zufriedenheit Ihrer Azubis steigern können.
Herr Dr. de Riese-Meyer, laut des neuesten Azubi-Reports von Ausbildung.de sinkt die Zufriedenheit von Azubis von 67% im ersten Lehrjahr auf 42% im dritten Lehrjahr. Hauptgrund für diese Unzufriedenheit ist, wenn Azubis das Gefühl haben, nichts dazu zu lernen. Woran könnte das Ihrer Erfahrung nach liegen?
Ausbilden ist mit viel Engagement seitens der Ausbilder*innen und Ausbildungsbeauftragten verbunden, wenn man bedenkt, dass vor allem die Ausbildungsbeauftragten Fachkräfte sind, die einer Hauptaufgabe im Unternehmen nachgehen und sich zudem der ausbildenden Tätigkeit verpflichtet fühlen. Erhöhte Arbeitsbelastung kann ein Grund dafür sein, dass irgendwann die Zeit fehlt. Zum anderen wollen sich die Auszubildenden heutzutage aktiver einbringen und selbstständiger an den Prozessen teilnehmen. Da muss sich auch das betriebliche Ausbildungspersonal anpassen.
Viel spannender ist die Frage, was kann ich als Ausbildungsunternehmen tun, um das zu ändern?
Sie müssen die Auszubildenden mehr an den Geschäftsprozessen mitwirken lassen, die Aufgaben ganzheitlich formulieren, die Verantwortung für die Problemlösung übertragen und die Mitarbeit auf Augenhöhe wertschätzen. Das geht am besten mit richtigen Stellenbeschreibungen für die betrieblichen Ausbildungsplätze. Das bedeutet im Vorfeld Aufwand, der sich aber lohnt.
Was macht in Ihren Augen einen guten Ausbilder aus?
Gute Ausbildende schaffen sinnvolle pädagogische Lernsituationen mit angemessenem Entscheidungsspielraum, führen vereinbarte Arbeitskontrollen durch, geben konstruktive Rückmeldungen und entwickeln somit die Handlungskompetenz der zukünftigen Fachkräfte wertschöpfend. Zudem müssen sie neben der ausbildenden Tätigkeit auch sozial betreuen, loben und trösten.
Gibt es noch einen Tipp, den Sie unseren Leser*innen unbedingt mitgeben möchten?
Auszubildende sind die zukünftigen Fachkräfte des Unternehmens. Wir brauchen sie. Agieren Sie deshalb von Anfang an wertschätzend und kollegial – ohne die Rolle der Ausbilder zu vernachlässigen.
Sie möchten von der Kompetenz von Dr. de Riese-Meyer profitieren? Hier erfahren Sie mehr über ihn und seine Arbeit.
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