Fragen Sie explizit danach, was Sie für Ihre Azubis tun können
Heute habe ich einen besonderen Interview-Gast: Daniel Juhr. Er hat vor genau 20 Jahren die Ausbildung als Verlagskaufmann bei U-Form erfolgreich abgeschlossen und war mein allererster Azubi in diesem Bereich. Ich könnte viele lustige Geschichten aus dieser Zeit erzählen – aber das mache ich, wenn wir uns mal wieder persönlich sehen.
Warum ich Daniel zum Interview eingeladen habe? Weil er gerade einmal da war und jetzt häufiger kommen wird. Denn seit Januar 2021 unterstützt er mich aktiv im Tagesgeschäft und verantwortet das Marketing der u-form Testsysteme. Also ein guter Grund für Sie, ihn mal etwas besser kennenzulernen:
Schön, dass du da bist, Daniel. Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an deine Ausbildungszeit bei U-Form denkst?
Mein Ausbildungsbeginn im Lektorat. Ich hatte eine sehr genaue Ausbilderin. Wenn man den dreizeiligen Autorenbrief zum achten Mal ausdrucken muss, weil er immer noch nicht der DIN 5008 entspricht, ist das hart. Aber heute sage ich: Es war wertvoll, denn ich achte, obgleich ich ja eher der kreative Texter bin, immer noch genau auf Rechtschreibung, Absätze und so weiter.
Eine schöne Anekdote habe ich aus dem telefonischen Direktvertrieb. Nicht immer habe ich beim Erfassen von Bestellungen die Kundennamen richtig verstanden. Ich erinnere mich an einen Rückläufer, den mir eine Kollegin unter die Nase hielt mit den Worten: „Bische Flisches, Herr Juhr? Bische Flisches? Das heißt Bischöfliches …!“
Was hat sich in den 20 Jahren geändert und was ist vielleicht auch gleichgeblieben?
Damals verkaufte U-Form die Arbeitsmappen für kaufmännische Azubis, gedruckte Berufsanfängertests und alte Prüfungen. Heute ist es mit einem riesigen Gesamtportfolio darauf spezialisiert, die komplette Berufsausbildung digitaler und besser zu machen. Die Auswahl an Testverfahren hat sich vervielfacht, sie sind gedruckt wie online zu haben. Mit dem Bewerber- und dem Azubi-Navigator gibt es geniale Tools, mit denen ich Recruiting, Ausbildung und Prüfungsvorbereitung digital managen kann. Faszinierend.
Was gleichgeblieben ist? Auf jeden Fall das Familiäre. Und die Offenheit für neue Ideen.
Auf welche Arbeit freust du dich besonders und warum?
Bei allem, was ich beruflich so tue, denke ich in einer Story. Und aus der Produktwelt von U-Form und u-form-Testsystemen heraus ergeben sich fürs Marketing unendlich viele Storys. Für Newsletter, Kundenmagazine, die klassische Werbung und Webseiten. Diese erzählen zu dürfen, darauf freue ich mich besonders. Aber nicht nur das: Mich begeistert das Wofür dieses Unternehmens. Mit unserer Arbeit tragen wir dazu bei, etwas so Wertvolles wie die Berufsausbildung in Deutschland in all ihren Facetten zu verbessern.
Nun bist du ein echter Kommunikationsprofi. Was würdest du unseren Lesern als Tipp mitgeben für ihr Ausbildungsmarketing?
Fragen Sie nicht nur danach, was ein Azubi fürs Unternehmen tun kann, sondern auch danach, was Sie für einen Azubi tun können. Sprechen Sie die Sprache der Bewerberinnen und Bewerber, holen Sie sie mit pointierten, klaren, einladenden Texten und Auftritten ab, die nicht von der Stange sind. Und liefern Sie echte Informationen über Ihr Unternehmen! Das fängt bei der Stellenbeschreibung an: Wie sieht konkret das Aufgabenfeld aus? Wie viel verdient man in und nach der Ausbildung? Wie sind die Übernahmechancen? Wichtig finde ich auch das Onboarding: Die Generation Z möchte vom ersten Tag an eine Arbeit mit Sinn haben, will gehört und ernst genommen werden. Wenn man all das in sein Azubi-Marketing mit einbezieht, danken es einem die jungen Leute auch mit Leistungsbereitschaft. Ich bin zum Beispiel von den Azubis, die ich in den ersten Wochen bei U-Form kennenlernen durfte, sehr begeistert. Die sind viel fitter als ich es damals zum selben Zeitpunkt war.