Neugier: Der Schlüssel zu mehr Innovation?
Kennen Sie noch die typischen Sätze Ihrer Eltern, wie z. B. „Sei nicht so neugierig!“ oder „Steck deine Nase nicht in fremde Dinge!“? Lange Zeit galt die Neugier als eine Eigenschaft, die eher negative Assoziationen hervorruft. Aus heutiger Sicht wirkt diese Denkweise recht kurzsichtig. Die Neugier ist in Zeiten der Globalisierung und des ständigen Fortschritts gerade für junge Menschen am Anfang ihres Berufslebens sehr wichtig.
Aber was genau ist „Neugier“ eigentlich?
Als Unterdimension des Big-Five-Faktors „Offenheit“ wird sie als das Verlangen, Neues zu erfahren und die erhöhte Bereitschaft sich neuen, unbekannten und ungewohnten Situationen und Objekten zu stellen und sich damit auseinanderzusetzen, definiert.
Im beruflichen Kontext sind vor allem zwei Teilaspekte der Neugier interessant. Die sogenannte epistemische Neugier ist die wissensbezogene Komponente. Hier geht es um die Neugier in Bezug auf auftretende Probleme und deren Lösungen. Auch das Thema „Lernen“ ist Teil dieser Komponente. Der zweite Aspekt ist die soziale Neugier, die das Interesse an anderen Personen und deren Einstellungen fokussiert.
Die neue U-Form Neugier-Skala gliedert sich demnach in folgende drei Teilaspekte:
- Entdeckerneugier
Hier geht es darum, offen für neue Dinge zu sein und Spaß daran zu haben, Neues zu entdecken, auszuprobieren und zu erleben. Auch der Drang, den aktuellen Status quo zu hinterfragen, zählt dazu. Menschen mit hohen Werten sind sehr umtriebig und verhalten sich stark explorativ. - Problemlöseneugier
Diese Dimension zeichnet sich durch ein bestehendes Problem, eine Frage oder eine bestimmte Aufgabe aus, zu der eine Lösung oder Antwort fehlt. Wenn man über hohe Werte in diesem Teilbereich verfügt, beschäftigt man sich so lange mit einer bestimmten Aufgabe bzw. einem Problem, bis man die Antwort gefunden hat. Der Drang, die Situation aufzulösen, ist in diesem Fall sehr hoch. - Soziale Neugier
Wer über hohe Werte in dieser Dimension verfügt, ist offen für die Ideen und Ansichten anderer. Man interessiert sich für die Meinung und Erfahrungen seiner Freunde, Kollegen und Familie und kann dabei für sich selber einen hohen Mehrwert erzeugen, indem man die Denkanstöße für sich selber nutzt.