Job-Ghosting – der Trend, einfach zu verschwinden. Warum machen die das?
Zuerst einmal, weil wir es auch machen. Laut den Azubi-Recruiting Trends 2017 erhielten knapp 50 % der Bewerbenden auf Bewerbungen kein Feedback. Warum soll ich als Jugendlicher Verbindlichkeit zeigen, wenn die Unternehmen es auch nicht tun?
1. Tipp
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Digitale Recruiting-Lösungen wie das neue u-form Easy-Recruiting ermöglichen eine automatisierte und zeitnahe Kommunikation mit Bewerbern – auch bei Absagen. Sagen Sie nicht einfach nur ab, schreiben Sie wertschätzende Absagen. Einfach weil es fair ist.
Die aktuelle JIM Studie zeigt, dass 96 % der Jugendlichen zur Kommunikation WhatsApp nutzen. Nicht anders mein Sohn. Telefonieren ist für ihn die Höchststrafe, Mails liest er nur sporadisch. Und Sie wissen ja: je später man antwortet, desto peinlicher wird es. Also lässt er es manchmal lieber ganz.
2. Tipp
Ermöglichen Sie eine einfache und damit zielgruppengerechte Kommunikation per Messengerdienst wie WhatsApp oder per SMS. Machen Sie den Bewerbern das Absagen leicht. So wissen Sie, wo sie dran sind, und können Zeit in diejenigen investieren, die wirklich wollen.
Sympathie und Schnelligkeit sind die zwei wichtigsten Faktoren, wenn Sie den Zuschlag der Bewerbenden erhalten wollen. Das zeigen die Studien Azubi-Recruiting Trends und die von Ausbildung.de. Aber an der Schnelligkeit hapert es oft noch. Bewerbungsprozesse dauern aus der Sicht der Jugendlichen viel zu lange. Sie wissen ja, „wer zu spät kommt, den straft das Leben“.
3. Tipp
Beschleunigen Sie Bewerbungsprozesse. Setzen Sie auf 60-Sekunden-Bewerbungen anstatt auf umständliche Formulare. Reagieren Sie in jedem Bewerbungsschritt zeitnah und kommunizieren Sie verbindliche Zeithorizonte für die einzelnen Bewerbungsschritte. Und seien Sie einfach nett!
Laut den Azubi-Recruiting Trends 2021 hatten 71 % der von uns befragten Jugendlichen mehr als ein Ausbildungsangebot. Demnach mussten auch 71 % mindestens einem Unternehmen absagen, manche sogar zweien oder dreien. 2014 waren das noch 42 %. Das zeigt, warum schon die statistische Wahrscheinlichkeit für Job Ghosting zunimmt.
4. Tipp
Es gibt Bewerbende, die wollen alle. Diese erhalten oft mehr als nur zwei Angebote. Gucken Sie mal bei denen genauer hin, die nicht auf den ersten Blick überzeugen. Die freuen sich, wenn ihnen jemand eine Chance gibt. Damit sind sie oft loyaler als die, denen alle Chancen offenstehen. Ob Bewerbende mit schlechten Noten oder niedrigen Schulabschlüssen ausbildungsfähig sind, können Sie ganz einfach mit den u-form Berufsanfängertests erfassen.
Absagen ist nie schön. Für die Jugendlichen nicht und für uns auch nicht. Oft ist es kein böser Wille, sondern ein Ausdruck von Unsicherheit, wenn Jugendliche ghosten. Diese Unsicherheit nehmen wir den Jugendlichen am ehesten, wenn wir ihnen diesen Schritt leicht machen und Möglichkeiten einer einfachen Kommunikation geben.
5. Tipp
Akzeptieren Sie ein „nein“ so ärgerlich es auch ist und vermitteln Sie in Ihrer Kommunikation Verständnis und nicht Verärgerung. Sie wissen ja, man trifft sich immer zweimal im Leben.