Experteninterview: Homeschooling als Chance verstehen
Corona sorgt mittlerweile täglich für Unterrichtsausfälle – gut, dass es heute digitale Schulserver gibt, die ein Homeschooling ermöglichen. Auch für meinen Sohn Julius ist das ein treuer und häufig genutzter Begleiter. Also ein „Ort“ an dem man die junge Zielgruppe gut erreichen kann.
Wie das digitale Lernen funktioniert und wie Sie die Zielgruppe in solchen Apps auf Ihre Ausbildung aufmerksam machen können, darüber habe ich mich mit Thomas Hoppe, Geschäftsführer von Schülerkarriere, unterhalten.
Herr Hoppe, würden Sie sich und Schülerkarriere unseren Lesern kurz vorstellen?
Ich bin Thomas Hoppe, 32 Jahre alt, Gründer und Geschäftsführer der Schülerkarriere GmbH. Seit gut 10 Jahren bin ich im Bereich Employer Branding und Schülermarketing unterwegs. Begonnen haben wir 2010 bzw. 2012 mit der zweiten Gründung damals noch mit einem klassischen Karriereportal und erst nach und nach hat sich daraus die heutige Firma entwickelt – nach viel „trial and error“.
Wenn ich Ausbildungsstellen google, treffe ich ja nicht unbedingt auf Schülerkarriere. Wie schaffen Sie es, dass Unternehmen trotzdem für Schüler sichtbar werden?
Sie haben Recht, dass wir bei Google unter den klassischen Keywords z.B. Ausbildung, Praktikum etc. nicht aufgefunden werden, wobei wir dies auch noch angehen werden. Wir haben ein Luxusproblem, indem wir durch die exklusive Einbindung in der digitalen Schulinfrastruktur als auch unserem Netzwerk an Partnerportalen bereits die Reichweite bei den Schülern haben, aber bisher noch zu wenig Unternehmen, Hochschulen und staatliche Kunden bei uns vertreten sind. Mit gut 3 Mio. Schülern, haben wir hier bereits eine gute Basis aufgebaut und benötigen somit nicht zwingend die oberste Platzierung bei Google, was auch nur mit unnötig hohen Kosten einhergehen würde.
Sie schaffen es, Ausbildungsangebote auf digitalem Weg in Schulen zu bringen. Kann ich mir sozusagen die Schulen aussuchen, bei denen meine Stellenanzeigen erscheinen?
Genauso ist es. Sie können sich aus unserem Netzwerk von derzeit gut 4.000 Schulen die für Sie passenden Schulen auf Basis von Schulformen, Regionen oder sogar Auswahl der Namen heraussuchen. Für viele Firmen sind bundesweit streuende Portale wenig zielführend, da sie ihre Azubis von Morgen in der Region suchen, und gerade KMUs haben kaum eine Chance, sich bei diesen Portalen gegen die größeren Anbieter Aufmerksamkeit zu verschaffen oder die Ressourcen auch auf Messen zu präsentieren. Hier bieten wir eine digitale und somit messbare aber regional-selektierbare Lösung an, die neben den Schülern auch ihre Eltern, die häufig eine oder die wichtigste Entscheider-Gruppe ist, adressiert.
Über welche weiteren Kanäle spielen Sie Ihre Stellenanzeigen aus?
Wir arbeiten neben der digitalen Schulpräsenz vor allem mit bei den Schülern ohnehin bereits relevanten Portalen zusammen, die z.B. bei der Vorbereitung auf das Abitur oder Hausaufgaben, der Gestaltung von Jahrgangsbüchern oder der Planung von Abschlussfahrten helfen, worüber wir nebenbei die Karriereangebote platzieren und guten Traffic erzielen.
Lassen Sie uns über Kosten sprechen. Was kostet es mich, wenn ich bei Ihnen Stellenanzeigen für meine Ausbildungsberufe schalten möchte?
Eine Stellenanzeige geht bei gut 100 € im Monat los, ab 3 Stellenanzeigen gibt es bei uns eine Flatrate, bei der man in drei Stufen bis zu 50, 100 oder beliebig viele Stellenanzeigen schalten kann und in der höchsten Stufe immer noch unter 500 €/Monat bleibt. In diesen Paketen sind sowohl die klassische Online-Präsenz als auch die Einbindung vor Ort in der Schule inkludiert. Wünscht der Kunde eine explizite Auswahl einzelner Schulen und will sich hier hervorheben, kann er dies bereits ab 50-75 €/Stellenanzeige und Schule tun und somit den Premiumbereich in der digitalen Schulinfrastruktur buchen.
Ganz wichtig ist bei uns, dass sich die Kunden nicht an Jahresverträge binden müssen, wie es bei klassischen Portalen häufig der Fall ist. Bei uns kann monatlich gebucht werden. Wir haben das Prinzip „Buch, wenn du uns brauchst und wenn es dir gefällt, komm wieder!“ – was zum Glück sehr viele Kunden seit Jahren tun. Auch zu lang gebuchte Laufzeiten können vorzeitig beendet werden und wir verbuchen die restliche Laufzeit für das kommende Jahr, sodass wir hier volle Flexibilität bieten.
Schülerkarriere gibt es jetzt seit 8 Jahren. Gibt es eine Erkenntnis oder Erfahrung, die Sie unseren Lesern gerne noch mitgeben möchten?
In den ersten Jahren haben wir leider einige Fehler gemacht, indem wir auf falsche und zu teure Mitarbeiter mit tollen Versprechungen aber wenig Leistung, zu stark eigennutzen-maximierten „Partnern“ als auch zu Beginn auf eine nicht passende Strategie gesetzt haben. Seit gut zwei Jahren ziehen die Bekanntheit, die Umsätze und somit auch das Wachstum stark an, so haben wir trotz bzw. dank Corona auch in diesem Jahr wieder ein Wachstum erzielen können. Die kommenden Jahre werden spannend mit einer Expansion in die D-A-CH Region und in naheliegende Bereiche. Ich bin dankbar, dass sowohl meine Mitarbeiter, Mitgesellschafter als auch meine Kunden an die Idee von Schülerkarriere geglaubt haben, auch wenn die letzten Jahre nicht immer einfach waren. Umso mehr freuen wir uns nun über die jetzigen Erfolge. Mittlerweile haben wir vom Dax-Konzern, über den Mittelstand, bis zu privaten und staatlichen Hochschulen als auch den Staat selbst als Kunden und stetig kommen neue Anfragen rein.
Herzlichen Dank für das spannende Gespräch, Herr Hoppe.